Migräne ist eine Volkskrankheit. Etwa jeder 11. Deutsche ist schon einmal von diesen sehr schmerzhaften Symptomen heimgesucht worden. Ungefähr zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen. Bis heute ist Migräne nicht heilbar. Dennoch sind wichtige Fortschritte in der Erforschung der Ursache und Behandlung gelungen.
Ab wann sind Kopfschmerzen Migräne?
Migräne ist mehr als nur starke Kopfschmerzen. Die Migräne hat spezielle chemische und physiologische Gründe und steht oft in Verbindung mit ganz spezifischen körperlichen Symptomen. Migräneattacken können sich wiederholen und ähneln einander in ihrer Ausprägung. Zwar können sich die Beschwerden von Person zu Person unterscheiden, folgende Symptome werden jedoch von der Mehrheit der Betroffenen geschildert:
Schmerzsymptomatik:
- klopfender, ziehender, hämmernder Schmerz
- meist auf eine Kopfhälfte konzentriert
- Schmerzen insbesondere in Stirn, Schläfe, Hinterkopf, Nacken
Begleitsymptome:
- Schwindel
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit, Erbrechen
- Lichtempfindlichkeit
- Geräuschempfindlichkeit
Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Schon seit hunderten von Jahren wird das Phänomen der Migräne beschrieben. Die möglichen Ursachen jedoch sind nach wie vor nicht eindeutig erforscht. Vieles spricht dafür, dass eine biologische Veränderung im Gehirn und in den anliegenden Bereichen ursächlich für die Attacken ist. Verschiedene Umstände können bei Patienten, die für Migräne empfänglich sind, eine Schmerzattacke auslösen, so etwa:
- Stress
- zu wenig oder zu viel Schlaf
- flackerndes Licht
- Gerüche und Geräusche
- Hormonschwankungen
- Zeitverschiebung
- Wetterlage (z.B. Föhn)
Für die Behandlung von Migräne gibt es sowohl medikamentöse als auch nichtmedikamentöse Ansätze. Einerseits können spezielle Entspannungsübungen oder Strategien zur Stressbewältigung erlernt werden, andererseits können Medikamente auf verschiedene Weise helfen, den biologischen Ursachen im Gehirn entgegenzuwirken. Da nur mit der richtigen Diagnose ein geeignetes Therapieprogramm erstellt werden kann, ist das Gespräch mit dem Hausarzt unerlässlich.
Um den Arzt bei der Diagnose optimal zu unterstützen, ist das Kopfschmerz-Tagebuch ein wichtiger Bestandteil.
Vor dem Besuch beim Arzt: Das Kopfschmerz-Tagebuch
In einem Kopfschmerz-Tagebuch sollten Sie Ihre persönlichen Kopfschmerzattacken notieren. Für den Arzt ist wichtig zu wissen, in welcher Situation der Kopfschmerz auftritt und wie er sich darstellt. Die folgenden Punkte helfen Ihnen, Ihren Kopfschmerz genauer zu charakterisieren:
- Rahmensituation (z.B. bei der PC-Arbeit, beim Autofahren, nach dem Aufstehen)
- Schmerzskala (1 bis 5)
- Beschreibung des Kopfschmerzes (z.B. hämmernd, stechend, pulsierend)
- Dauer des Kopfschmerzes (in Stunden)
- Lokalisation des Kopfschmerzes (z.B. linke Kopfhälfte, Stirnbereich)
- Visuelle Symptome (z.B. Lichtblitze, Zickzacklinien, verschwommenes Sehen)
- Begleitsymptome (z.B. Übelkeit/Erbrechen, Schwindel, Lichtempfindlichkeit)
Basierend auf Ihren Aufzeichnungen erstellt der Arzt mit Ihnen eine Diagnose und einen persönlichen Behandlungsplan. Je genauer die konkreten Ursachen bei Ihnen erkannt worden sind, desto gezielter kann eine Therapie erfolgen, die Ihnen hilft, Ihr Leben wieder selbstbestimmter zu gestalten.